Mini-Equipment für den L-Band Empfang | Autor: Maik Hermenau |
Helical-Antenne + FCD: Meine RHCP (rechtsdrehende) L-Band Helical- bzw. Wendel-Antenne mit 5 Windungen hat einen Gewinn von ca. 10 dBd bei einem Öffnungswinkel von ca. 48 Grad. Direkt an dem Speisepunkt der Antenne habe ich einen FCD (FUNcube Dongle Pro) angeflanscht. Ein separater Vorverstärker ist hierbei nicht nötig, da in dem FCD schon ein rauscharmer Vorverstärker mit einer regelbaren Verstärkung bis 30 dB verbaut ist.
INMARSAT-C ist ein Datenfunkdienst was für die Versendung von Daten und Nachrichten, wie auch für E-Mails genutzt wird. Besonders Wettermeldungen und Warnungen (GMDSS) werden damit über die NCS (Network Control Station) Frequenzen an Schiffe auf dem Meer übertragen werden. Ebenfalls ist es möglich einen Notruf über dieses System abzugeben. Jedes größere hochseetaugliche Schiff ist heutzutage verpflichtet dieses System mit an Board zu führen. Das Equipment ist relativ klein und passt meist in einen Aktenkoffer.
Als SDR-Software nutze ich HDSDR welche eine komfortable Bedienung im Zusammenspiel mit der ExtIO (FCD - Version: G0MJW) für die Steuerung des FCD bietet. Bei meinen Versuchen hab ich festgestellt, dass man mit dem FCD-DF und SpectraVue eine sogar noch etwas bessere Qualität der Signale bekommen kann. Für die Dekodierung der Daten eignet sich u.a. die Software WinSTD-C oder Code300-32 von Hoka Electronic sehr gut, da man bei beiden den Audioeingang auf Stereomix einstellen kann.
Patch-Antenne + RTL-SDR:
Eine wirklich interessanten Empfangsart bietet sich mit einer
WorldSpace Patch- bzw. Flächen-Antenne an. Eigens sind diese
Antennen für den Empfang des digitalen Satellitenradionetzwerks von
WorldSpace, über die beiden Satelliten AfriStar und AsiaStar für den
Bereich Afrika und Teile von Europa und Asien gedacht. Die Antennen
haben eine zirkulare Polarisation und sind auf einen Frequenzbereich
von ~ 1473 MHz optimiert. Der Gewinn einer solchen Patch-Antenne
wird mit 6.5 dBd angegeben. Jede dieser WorldSpace Antennen hat
einen eingebauten Vorverstärker, welcher mit Hilfe einer
Fernspeiseweiche über das Antennenkabel mit einer Speisespannung
versorgt werden muß. Darüber hinaus kann mit der Höhe der Spannung
die Polarisation der Antenne zwischen RHCP (rechtsdrehend) und LHCP
(linksdrehend) umgeschaltet werden. Die Antennen haben leider einen
Ausgangs-Bandpassfilter (1472 MHz SAW Filter) verbaut. Oscar Diez,
DJØMY der einen kleinen Restposten dieser Antennen erwerben konnte,
war in meinem Fall so nett die Antenne zu modifizieren in dem er den
SAW Filter entfernt hat, was einen Anstieg von ingesamten ca. 10 dB
gebracht hat. Wie genau der Umbau funktioniert kann man in seiner
detaillierten
Anleitung nachlesen.
COSPAS-SARSAT ist ein satellitengestüztes System zur Suche von
Schiffen in Seenot,
welche mit einer EPIRB (Emergency Position Indicating Radio Beacon)
ausgestattet sind, die vom System automatisch erkannt und
über die Dopplerverschiebung auf eine Genauigkeit von 1-2 Seemeilen lokalisiert werden können.
Die EPIRB können mit der Software
EpirbPlotter von COAA oder mit
Code300-32 von Hoka Electronic
dekodiert werden. Beim SARSAT System unterscheidet man
zwischen Satelliten in einer LEO, MEO und GEO Umlaufbahn.
Die MEOSAR Satelliten im SARSAT System gibt es erst seit 2011. Es sind Satelliten der Serien Glonass-K1 und Galileo, welche sich in einer MEO Umlaufbahn in ca. 19.000 bzw. 23.000 km Höhe über der Erdoberfläche bewegen und daher bis zu 9 Stunden am Stück empfangbar sein können. Auch bei diesen Satelliten wird das komplette Band zwischen 406.000-406.100 MHz empfangen und über die SARR Transponder auf zwei verschiedene Frequenzen je nach Satellitenserie zum Boden gesendet. Wie schon bei den LEOSAR Satelliten wird auch hier das Signal mit einer LHCP (linksdrehenden) Polarisation ausgesendet. Die Dopplerverschiebung der Frequenz kann bei MEO Satelliten vernachlässigt werden.
Iridium ist ein weltweites Netzwerk aus über 66 aktiven LEO Satelliten für die Kommunikation mit Mobiltelefone und festinstallierte Anlagen auf Schiffe und Flugzeugen. Für den Downlink wird ein Bereich zwischen 1616-1626.5 MHz genutzt. Die Sendeleistung beträgt 2 Watt bei einer RHCP (rechtsdrehend) Polarisation. Die Übertragungsrate für die Sprachübermittlung liegt bei 2400 bps.
HRPT (High Resolution Picture Transmission) ist das Gegenstück zum APT. Hierbei kommen auch die umlaufenden Wettersatelliten der NOAA und MetOp Serien zum Einsatz. Gesendet wird im Meteorologischen Band zwischen 1670-1710 MHz. Die Bilddaten werden mit einer QPSK Modulation übertragen, wobei die Bandbreite des Signals ca. 3 MHz beträgt. Die Sendeleistung des HRPT Senders der NOAA Satelliten wird mit 6.35 Watt angegeben und die Polarisation ist RHCP (rechtsdrehend). Beim Empfang der HRPT Übertragungen stößt die Patch-Antenne an ihre Grenzen. Trotzdem aber kann man das Signal eindeutig identifizieren auch wenn es nicht zum dekodieren reicht.
letzte Änderung: 31.10.2013 |