Die Satellitenbeobachtungsstation "Junge Welt" | Autor: Maik Hermenau |
Kurze Vorgeschichte:
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Die Satellitenbeobachtungsstation "Junge Welt" im Jahr
1967. |
Die Satellitenbeobachtungsstation "Junge Welt" im Jahr
1967. |
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Der Leiter der Satellitenbeobachtungsstation Karl-Heinz Neumann an den Allwellenempfängern Dabendorf. |
v.l.: Reinhard Schulze (damaliger Mathematikstudent), Herbert Pfaffe (Mitglied des Präsidiums der DAG), Bernd Mischke (damaliger Chemiestudent) v.r.: Horst Hoffmann 2005()(Raumfahrtpublizist), Peter Stache (Journalist Armeeverlag) |
![]() Auf dem Dach des Verlagsgebäudes auf der Mohrenstraße 36/37, errichtete man eine Anlage für die visuelle bzw. optische Satellitenbeobachtung. Zur Ausstattung gehörten u.a. zwei AT-1 Fernrohre mit transportabeln Dreibeinstativen mit Zeitregistrierung für die Bahnspurfotographie. Neben den Satellitenbeobachtungen wurden auch astronomische Ereignisse fotografiert und die Aktivitätsperioden der Sonne überwacht. Da aber im Zentrum einer Großstadt wie Berlins, schlechte Bedingungen für optische Beobachtungen herrschen, konzentrierte man sich hauptsächlich auf die funktechnische Beobachtung. Am 20.Oktober 1967 besuchte der sowjetische Kosmonaut Andrijan Nikolajew die Satellitenbeobachtungsstation "Junge Welt". Nikolajew hatte vorher als fünfter Mensch vom 11.-15.August 1962 mit dem Raumschiff Wostok 3 einen 3tägigen Raumflug absolviert. |
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![]() Karl-Heinz Neumann mit Kosmonaut Andrijan Nikolajew 1967 |
![]() Beobachtung einer Mondfinsterniss in den 60ern. |
![]() Die Satellitenbeobachtungsstation "Junge Welt" im Jahr 1974. |
Ab April 1968 wurden erstmalig die von Satelliten gesendeten Wetterbilder im APT-Format regelmäßig
aufgezeichnet. Einen Teil der dazu notwenigen Apparaturen wurden von den Mitgliedern in
ihrer Freizeit entwickelt und gebaut. Zuerst nutzte man den Empfänger FSM-3 von RFT, bei
dem man speziell für den Empfang von Wetterbildern, die Filterbandbreite verändert
hatte. Später erhielt man vom ZWG (Zentrum für wissenschaftlichen Gerätebau) der AdW
(Akademie der Wissenschaften), leihweise einen Wetterbildempfänger vom Typ APT-137/3. Bis
es damals zu einen fertigen Wetterbild kam, waren mühsame Arbeitsgänge nötig. Der
Wetterbildempfänger hatte einen modifizierten Ausgang, wo das Bildaufzeichnungsgerät
"Newa" angeschlossen wurde. Im Bildaufzeichnungsgerät befand sich eine drehende
mit Photopapier bespannte Trommel. Eine Glimmlampe bildete einen Punkt auf dem Papier ab,
bis Zeile für Zeile das Wetterbild abgebildet worden war. Anschließend mußte noch das
Photopapier in der Dunkelkammer entwickelt, fixiert und getrocknet werden, bis man das
fertige Wetterbild in den Händen halten konnte. Kurze Zeit nach dem man die Satellitenbeobachtungsstation in das neue Verlagsgebäude am Alexanderplatz verlegt hatte, wurde der Stationsbetrieb Anfang der 80er Jahre aufgegeben. Nach dem Karl-Heinz Neumann an Kehlkopfkrebs erkrankte und leider 1988 verstarb, gab es von Seitens des Verlages und der FDJ, kein Interesse mehr an einer weiteren Fortsetzung. Ein kleiner Teil der damaligen Ausrüstung, wurde danach im FEZ (Freizeit- und Erholungszentrum) in Berlin-Wuhlheide ausgestellt, wo es heute noch zu sehen sein soll. Zu den über die Jahre hervor zu hebenden Mitgliedern der Satellitenbeobachtungsstation "Junge Welt" zählen Dr.Peter Heblik, Bernd Mischke, Ingrid Penther, Dr.-Ing. Bernd Schildwach und Reinhard Schulze. letzte Änderung: 11.06.2013 |